Hautpflege nach der Menopause

Das tut der Haut jetzt richtig gut
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Shutterstock, Rido

Wenn die Hormone auf Talfahrt gehen, rutscht nicht nur die Laune in den Keller. Hitzewallungen gehören nun für viele zur Tagesordnung und oft wird der Schlaf zum Alptraum. Die Meno- und Post-Menopause lässt sich aber vor allem auf unserer Haut ablesen. Aber dagegen kann Frau etwas tun.

Manchmal schon mit Anfang 40 geraten plötzlich unsere Hormone außer Balance. Spätestens mit Anfang, Mitte 50 stellen die Eierstöcke ihre Produktion ganz ein und das löst eine ganze Kaskade von Veränderungen im weiblichen Körper aus. Kein Eisprung bedeutet nämlich auch kein Progesteron. „Der fehlende Chill-Effekt dieses Hormons sorgt dafür, dass wir tagsüber dünnhäutig sind und nachts nicht mehr gut durchschlafen können“, so die Wiesbadener Gynäkologin und Buchautorin Dr. Sheila de Liz („Woman on Fire. Alles über die fabelhaften Wechseljahre“, Rowohlt Polaris). Hinzu kommt: Ist der Östrogenspiegel im Keller, schwankt unsere Laune. Dafür wird uns heiß. Vor allem nachts sind die Hitzewallungen manchmal so stark, dass der Schlafanzug völlig durchnässt ist.

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Nicht zuletzt trifft es auch die Haut: Sie altert plötzlich viel schneller. „Das liegt daran, dass der Östrogenspiegel um 80 bis 90 Prozent sinkt“, sagt Prof. Michaela Axt-Gadermann, Professorin für Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg. „Östrogene sind aber für den Erhalt der Kollagenfasern verantwortlich und dafür, dass der Körper ausreichend Hyaluronsäure bildet, die die Haut prall und strahlend erscheinen lässt.“ Kurz gesagt: Östrogen und auch das Progesteron machen uns attraktiv. Fallen diese Hormone weg, zeigt sich das durch Falten und Hauttrockenheit.

HILFE VON AUSSEN

Das kann eine gute Hautpflege zum Teil auffangen: Cremes mit Urea, Glycerin und Hyaluronsäure wirken der Hauttrockenheit entgegen, versorgen sie mit Feuchtigkeit und polstern Falten auf. Auch Q10-haltige Kosmetik ist in der Lage, für glattere Ergebnisse zu sorgen. Q10 ist nämlich ein Coenzym, das unter anderem als Radikalenfänger fungiert. Es neutralisiert aggressive Sauerstoffverbindungen, die die Zellen schädigen und die Haut vorzeitig altern lassen. Aufgetragen dringt es in tiefere Schichten ein, wo es sich gegen feine Fältchen ins Zeug legt und die Haut straffer macht. Übrigens lässt sich an der Farbe erkennen, wie hoch der Q10-Gehalt der Pflege ist. Da der Wirkstoff eine gelbe Farbe hat, liegt die Konzentration umso höher, je intensiver die Farbe der Creme ist.

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Um die Kollagenbildung anzukurbeln, wirkt übrigens auch eine eiweißreiche Ernährung wie Powerfood: Mandeln, Kichererbsen, Linsen, Haferflocken, Soja und Fisch. Dazu ein Plus an pflanzlichen Ballaststoffe, dafür darf es gern etwas weniger Zucker sein.

Verloren geht durch den Hormonabsturz übrigens auch die gleichmäßige Anordnung der Hornzellen; die Oberhaut wird dünner. Altersflecken tauchen plötzlich auf. Und zwar weil Hautpigmente vermehrt produziert werden, sich aber jetzt unregelmäßig ablagern. Eine Studie fand heraus, dass genau die es sind, die uns älter wirken lassen – sogar bis zu zehn Jahre.

„Dagegen hilft, täglich einen Sonnenschutz aufzutragen, um die Haut vor zu viel UV-Strahlung zu schützen und um diese Pigmentierung zu vermeiden. Übrigens auch an sonnigen Tagen im Winter“, empfiehlt die Dermatologin. Haben sich bereits dunkle Stellen gebildet, können sie Peelings mit Fruchtsäure aufhellen. Oder man kann sie mit Make-up abdecken und dadurch für ein gleichmäßigeres Hautbild sorgen. Es sind vor allen die UVA-Strahlen, die stärker pigmentieren als die UVB-Strahlen. In manchen Anti-Aging-Pflegecremes ist allerdings nur ein UVB-Schutz enthalten. Das reicht – vor allem im Sommer – nicht aus.

VITAMINPOWER FÜR SCHÖNE HAUT

Einen ebenso positiven Effekt auf die unschönen Pigmentierungen und verräterischen Falten hat Vitamin C. Was Wissenschaftler herausfanden: Frauen mit einem hohen Vitamin-C-Spiegel im Blut haben weniger Falten und sehen deutlich jünger aus. „Optimal ist es, zwei- bis dreimal pro Tag 200 mg Vitamin C einzunehmen“, rät Prof. Michaela Axt-Gadermann. Denn mehr als 200 mg auf einmal kann der Darm nicht resorbieren. „Durch Vitamin-C-reiches Gemüse oder Obst nimmt man zusätzlich wertvolle Pflanzenstoffe auf, die ebenfalls vor Hautalterung schützen“, so die Buchautorin („Natürlich! Schöne Haut“, Südwest-Verlag, www.schoen-mit-darm.de): „Ohne ausreichend Vitamin C kann kein stabiles Kollagengerüst gebildet werden, das die Haut festzurrt und den Falten Platzverweis erteilt.“

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Am besten wird diese Wirkung noch von außen durch das Auftragen von Vitamin-C- und Vitamin-E-haltige Cremes und Seren unterstützt. Zusammen sind beide Vitamine ein Power-Duo gegen Hautalterung. Prof. Michaela Axt-Gadermann: „In den meisten Fällen hat sich gezeigt, dass Konzentrationen von mindestens acht Prozent Vitamin C notwendig sind, um messbare Ergebnisse zu erzielen.“ Noch wichtig: Geduld! Die Haut braucht nämlich Zeit, um sich vom Altern zu erholen.

Wie eine Hormonersatztherapie in und nach der Menopause hilft

Fehlende Hormone können tatsächlich ersetzt werden und helfen damit auch deutlich, die Hautalterung zu verlangsamen. „Eine Therapie mit bioidentischen Hormonen ist für fast alle Frauen sinnvoll, die damit früh genug anfangen“, so die Wiesbadener Gynäkologin Dr. Sheila de Liz. Diese Stoffe werden aus der Yamswurzel gewonnen. Eine französische Langzeitstudie belegt: Diejenigen Frauen, die mit bioidentischen Hormonen gut eingestellt waren, zeigten sich in der Studie am gesündesten und hatten weniger Krankheiten als die Frauen, die keine Hormonersatztherapie bekamen.“

Und jetzt zu Dir: Seit 15 Jahren dieselbe Creme oder immer mal etwas Neues? Mit oder ohne Sonnenschutz nach draussen? Wie pflegst Du Deine Haut? Wir sind gespannt auf Deine Tipps und Erfahrungen!

10 Antworten

  1. Ich benutze die Östrogentherapie mit den körperidentischen Hormonen, die Produkte heissen Gynokadin und Utrogest und ich bin sehr zufrieden. Ich habe nicht nur schönere Haut, sondern auch keine Hitzewallungen und Schlafstörungen mehr. Kann ich empfehlen!

  2. Das allerwichtigste bei einer guten Creme ist der Sonnenschutzfaktor, egal ob junge oder ältere Haut. Ich spreche da wirklich aus Erfahrung. in meinen jüngeren Jahren gehörte ich zu der Fraktion “Je dunkler, desto besser” und quälte mich jede Woche auf die Sonnenbank. Ergebnis: eine tief gebräunte Haut mit der Haptik eines Schmirgelpapiers. Ausserdem hab eich viel früher Falten bekommen – als meine Schwester un ddie ist sogar älter als ich! Ich wurde stets gewarnt von Familie und Freunden, war jedoch absolut beratungsresistent. Tja, bis dann vor einigen Jahren Hautkrebs diagnostiziert wurde. Ich bin durch ein tiefes Tal gewandert, es war wirklich eine sehr schwere Zeit und die ganze Zeit über das Bewusstsein dabei, dass ich dies auch noch selbst verschuldet oder zumindest beschleunigt hatte. Zum Glück ist alles gut ausgegangen, jedoch habe ich mich in dieser Zeit vertieft mit dem Thema “Haut” beschäftigt und möchte wirklich jedem ans Herz legen: Schutz vor der UV Strahlung ist das A und O bei der Hautpflege. Liebe Grüße, Kerstin

  3. Ich benutze seit 20 Jahren oder länger dieselbe Creme. Manchmal denke ich, ich sollte etwas anderes ausprobieren, zweimal hab eich es versucht, aber sofort Irritationen bekommen. Zwar habe ich gelsen, das sei normal, die Haut müsse sich erstmal an neue Pflege gewöhnen, aber wozu? Ich bin zufrieden mit meiner NIVEA

  4. Schade, dass es bei den Hautpflege-Artikeln eigentlich fast immer um die Frauen geht. Ich bin jetzt 56 und meine Haut hat sich mit der Zeit auch sehr verändert, ich brauche heute eine ganz andere Pflege als vor Jahren. Und: JA! Wir Männer brauchen auch Pflege.

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