Freiwilligenarbeit für über 50-Jährige

Im Freiwilligendienst ist man nicht allein, sondern hat eine Organisation hinter sich, die bei allen Fragen und Problemen hilft.
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Quelle: Shutterstock, Krakenimages.com

Man ist nie zu alt, um etwas Neues zu erleben. In der Freiwilligenarbeit findest Du genau die richtige Herausforderung.

Freiwilligenarbeit – was ist das genau? Unter Freiwilligenarbeit versteht man die zeitlich befristete, ehrenamtliche Tätigkeit in einer selbst gewählten Einrichtung im Ausland. Dort kannst Du deine Fähigkeiten sinnvoll einbringen und gleichzeitig ein neues Land, seine Kultur und Einheimische kennenlernen. Win-win. Wenn Du also überlegst, ob Du für einige Zeit ins Ausland gehen möchtest, oder nach einer sinnstiftenden Betätigung suchst, dann solltest Du jetzt weiterlesen …

Warum freiwillig arbeiten ab 50?

Freiwillig arbeiten? Warum das denn? Ganz einfach: Gerade in der zweiten Lebenshälfte verfügt man über einiges an Lebens- und Berufserfahrung, hat sich über die Jahre verschiedene Fähigkeiten und mentale Stärken erarbeitet und kann davon einiges weitergeben.

Je nachdem, welchen Beruf Du gelernt hast, kannst Du Deine Fertigkeiten noch einmal in einem ganz neuen Umfeld sinnvoll einsetzen. Freiwilliges Engagement ist eben nicht nur etwas für junge Menschen.

Kontakte knüpfen bei der Freiwilligenarbeit ab 50

Neues Land, neue Gesichter, neue Geschichten. Du lernst bei der Freiwilligenarbeit für Über-50-Jährige viele neue Leute aus aller Welt und aus allen Alterssegmenten kennen, kannst in andere Lebensrealitäten eintauchen und neue Perspektiven einnehmen. Du triffst dort auf Menschen, die genauso offen für Neues sind wie Du. Ein Faktor, der es erleichtert, miteinander in Kontakt zu kommen. Du kommst in jedem Fall mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen von Deinem Einsatz wieder zurück. Wetten, dass Du mit Deinen Anekdoten das Highlight der nächsten Familienfeier bist?

Wie finde ich Projekte für Freiwilligenarbeit?

Wie so oft heutzutage findest Du online einige Organisationen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Helfende und Projekte zusammenzuführen, sodass die Hilfskräfte möglichst sinnvoll eingesetzt werden können. Immer wieder findet sich dort auch die Kategorie „50+“. Dort kannst Du Dir Projekte anschauen, die Rücksicht auf die körperlichen Gegebenheiten in der zweiten Lebenshälfte nehmen. Wenn Du Dir ausgesuchte 50+-Projekte anschaust, wirst Du dort zum Beispiel keine schweren Steine tragen oder körperlich harte Arbeit leisten müssen. Wenn Du nun also Feuer und Flamme bist, einen Freiwilligendienst anzutreten, fehlt nun noch das passende Projekt. Wäre ein Schildkrötenprojekt etwas für Dich? Oder lieber ein Projekt, in dem Du mit Menschen arbeitest? Die Möglichkeiten sind schier endlos.

Quelle: Pexels/Cottonbro Studios

Die passende Freiwilligenarbeit für Dich

Tatsächlich gibt es in wirklich vielen Bereichen die Möglichkeit, sich zu engagieren.
Die meisten Freiwilligendienste finden jedoch in diesen Fachgebieten statt:

  • Tierschutz (Tierheime und Auffangstationen)
  • Umweltschutz/Klimaschutz
  • Kunst und Kultur
  • Sprache, Schule und Bildung
  • Medizin
  • Hausbau
  • Landwirtschaft
  • Menschenrechte/Frauenrechte

Auch ohne Vorkenntnisse kannst Du Dich an vielen Stellen sinnvoll einbringen. Dazu kannst Du aber auch direkt mit der Organisation Deines Vertrauens reden. Du solltest im Vorfeld unbedingt angeben, welche Fähigkeiten Du mitbringst. Sowohl Deine privaten als auch beruflichen Stärken sind definitiv interessant. Eine andere Frage ist, wo Du gerne helfen möchtest. Wenn Du schon lange davon träumst, nach Peru zu fliegen, ist Deine Freiwilligenarbeit für Über-50-Jährige die perfekte Gelegenheit, um Land und Leute kennenzulernen. Du kannst Dich im Vorhinein darüber informieren, wofür das Projekt und die Organisation stehen, welche Zielsetzungen es gibt und wie sie erreicht werden sollen. Außerdem kannst Du überlegen, wie Du das Projekt am besten unterstützen kannst und welche Sprachkenntnisse dafür notwendig sind.
Tipp: Manchmal ist auch ein Auffrischungskurs sinnvoll, bevor Du Deinen Freiwilligendienst antrittst.

Damit Du einen Eindruck bekommst, wie ein solcher Freiwilligendienst konkret aussehen kann, haben wir hier ein paar Beispiele für Dich.

Quelle: Shutterstock, Salty View

Schildkrötenprojekte

Wenn Arbeit am Strand genau Dein Ding ist, dann passt vielleicht ein Schildkrötenprojekt zu Dir. Meeresschildkröten sind leider immer noch vom Aussterben bedroht – sowohl durch Fressfeinde als auch den Menschen. Vielerorts gelten Schildkröten noch als Delikatesse oder auch als Aphrodisiakum. Deswegen gibt es u. a. in Costa Rica, Mauritius, Malaysia, Bali und Griechenland Schildkrötenprojekte. Dort klärst Du über die Bedrohungslage für Schildkröten auf, beobachtest den Strand, sammelst Eier ein, um sie vor hungrigen Vögeln zu schützen, hältst den Brutplatz sauber und siehst Schildkrötenkinder schlüpfen. Denen erleichterst Du danach direkt den Weg ins Meer und kannst zusehen, wie sie ihre ersten Schwimmzüge machen.

Quelle: Shutterstock, John Steel
Quelle: Shutterstock, SeventyFour

Im Kinderheim arbeiten

Auf der ganzen Welt leben Kinder in Heimen, und gerade sie tragen oft eine schwere Geschichte mit sich und benötigen Unterstützung von empathischen Menschen, die sie verstehen. Du kannst diesen Kindern eine bessere Zukunft ermöglichen, indem Du ihnen ein offenes Ohr für ihre Sorgen gibst, mit ihnen spielst, liest und ihnen viele spannende Dinge beibringst.

Frauenrechte und Aufklärung

Nicht überall haben Frauen Zugang zu Bildung und Aufklärung. Als Hilfskraft in einem Female-Empowerment-Programm unterrichtest Du benachteiligte Frauen und/oder Mädchen und bringst ihnen zum Beispiel Computerkenntnisse nahe. Du kümmerst Dich um Opfer von Menschenhandel, unterstützt Frauen und/oder Mädchen darin, ihre Stimme zu finden, und arbeitest in Workshops und Aktivitäten mit ihnen daran, ihre Rechte zu kennen und wahrzunehmen. Und Du kannst Dir sicher sein, dass Du für diese Menschen einen Unterschied machst.

Quelle: Shutterstock, Monkey Business Images

Schule und Unterricht

Bildung ist ein Privileg, das Du in Deinem Freiwilligendienst für Über-50-Jährige teilen kannst. Ob Englischunterricht in Nepal oder Deutschunterricht in Griechenland, Grundschulmathematik in Ghana oder Sport in Mosambik – je nachdem, in welchen Fächern Du Dich auskennst, kannst Du im Grunde überall Schüler unterstützen und ihnen zu mehr Bildung verhelfen.

Fazit

Anscheinend hast Du wirklich Lust darauf, Dich neuen Herausforderungen zu stellen. Denn Du hast fast bis zum Schluss gelesen. Ganz ehrlich: Ein Freiwilligendienst ist keine Hexerei. Du hast schließlich eine Organisation hinter Dir, die bei allen Sorgen und Problemen hilft, Dir sagt, welche Unterlagen Du für Deinen Einsatz brauchst und welche Versicherungen für Dich sinnvoll sind. Gemeinsam mit Deinem Ansprechpartner kannst Du das passende Projekt für Dich suchen und Deine Wünsche zu Fachbereich und Zielort äußern. Und dann startet für Dich eine aufregende, tolle Zeit.

Damit Du direkt starten kannst, haben wir hier ein paar Organisationen zusammengestellt, die jede Menge spannender Projekte im Portfolio haben. Stöber einfach mal …

Welche Freiwilligenarbeit reizt Dich besonders? Wo zieht es Dich hin? Verrate es uns in den Kommentaren.

11 Antworten

  1. Moin Moin.
    ich hatte mich auch mal nach so was umgeschaut, war auch bei paar Organisationen mal einen Tag mithelfen zur Probe aber da sind entweder nur Studis oder alte Omas.
    Soll jetzt nicht abwertend gemeint sein. Aber ich bin 51 – ich würde da schon gern jemand in meiner Altersgruppe treffen, denn man macht diese Arbeit ja auch, um ein paar soziale Konatkte zu knüpfen. Vielleicht hab ich aber einfach an den falschen Stellen gesucht.

  2. Guten Tag,
    ich heisse Angela und mein persönlicher Rat ist es, keine Freiwilligenarbeit zu machen. Warum?
    Ich selbst habe mich sofort nach meiner Pensionierung auf die Suche nach einer Freiwilligenarbeit gemacht, denn ich hatte absolut keine Lust, von 100 auf 0 zu gehen. Ich wollte eiterhin mein zeit sinnvoll nutzen. Natürlich habe ich gerade in den Bereichen geschaut, die mir gut liegen, also wo meine Qualifikationen liegen.
    ich bekam sofort einige Angebote für Freiwilligenarbeit und habe dann herausgefunden, dass die Leute im Prinzip wollen, dass ich genau das tue, wofür ich früher voll bezahlt wurde – jetzt aber für “umsonst”. Mit Verantwortung, Anweisungen, allem pi pa po. ich wurde sogar zu “Bewerbungsgesprächen” eingeladen, wo ich meinen Lebenslauf mitbringen musste. Also wie bei einem “normalen” Job. Das ist – entschuldigt bitte meine Ausdrucksweise – Verarschung.
    mein Rat: engagiert euch niemals freiwillig für das, was ihr könnt oe rgelernt habt, sonst werdet ih rnur ausgenutzt. Am Besten ihr verschweigt eure Fähigkeiten.

  3. Hallo Leute,
    super Thema wo ich gern mal meine Erfahrung teilen würde:
    ich habe nämlich als Woofer gearbeitet über “Worldwide Workers on Organic Farms”. Also da macht man sozusagen „Freiwilligenarbeit“ auf einer Farm. Normalerweise ist das eine typische “Arbeit” für junge Menschen, Rucksacktouristen. Ich bin schon 62. Jawolll!!
    Für mich ommt es nicht mehr in Frage mit dem Rucksack zu reisen oer in einem Zelt zu schlafen. Ich habe mir deswegen bewust Farms ausgesucht, die dem “Woofer” (so heisst das”) ein Zimmer zum Schlafen zur Verfügung gestellt haben. So war ich 6 Monate am Reisen in Europa, habe viele nette Menschen kennen gelernt und es hat viel Sopaß gemacht. Ich kann das weiter empfehlen!
    Nette Grüße von dem Gernot aus Wuppertal

  4. Hallo liebes Team von Marie und Herny,
    ich traue es mich kaum zu sagen (zu schreiben), aber ich bin über 50 und habe meinen Job verloren und musste leider die Erfahrung machen, das es bei der Jobsuche ziemlich Altersdiskriminierung gibt. Es hat mir nie jemand direkt ins Gesicht gesagt, aber es war da.
    Bei der Freiwilligenarbeit ist es genau anders herum, hier wird man mit Kusshand empfangen gerade wenn man etwas älter ist, weil man hat Erfahrung und ist zuverlässig. ich habe fast ein Jahr umsonst gearbeitet und dann bei meinem Träger einen Halbtags-Job ergattert. So geht es auch!
    Freundliche Grüße von eurer Leserin Greta

  5. Sorry, aber ich arbeite ganz bestimmt nicht umsonst in einem so reichen Land wie Deutschland! Wenn unsere Steuern gerecht verteilt werden würden, dann hätte jeder Mensch ein Dach über dem Kopf und Essen und mediziniche Versorgung. Statt dessen stopfen sich ein paar Hansel die Taschen voll, bauen für Milliarden disfunktionale Flughäfen und subventionieren irgendwelche (sonst brotlosen9 Künstler, weil sie deren Vetter sind. Das ist Aktionismus an der falschen Ecke.

  6. Hey Leute. Ich bin erst 35 und leiste über unsere Gemeinde gemeinnützige Arbeit. Ich mache das schon seit ich um die 20 bin, es ist sonst wenig los im Dorf und alle meine Freunde machen es auch. Ist so ne Art Hobby. Na jedenfalls was ich sagen wollte: seit einem halben Jahr ist Vitali bei uns. Er ist aus der Ukraine. Er ist schon fast sechzig. Ich muss sagen er ist der coolste Typ. Er spricht kaum deutsch und er peilt einfach nicht wie sein Handy funktioniert. Aber er hat ein Buch dabei da zeigt er immer auf Fotos und so verstehen wir ihn. Er ist so lustig. Er ist einer der besten Arbeiter bei uns. Also Leute, Arbeit und schon gar nicht freiwillige Arbeit hat ja wohl nichts mit dem Alter zu tun!

  7. Hey Marie&Henry,
    ich lese bei euch unheimlich gern die Kommentare, weil manche davon eifach mal so herrlich BESCHEUERT sind. Sorry Folks, aber wenn ihr keinen Bock habt auf Freiwilligenarbeit, dann lasst es einfach und verbringt eure freie Zeit anderweitig, statt hier mit euren Negativ-Vbes zu nerven. Chillt mal eure Basis!
    Liebe Grüße, Jenny

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mit gemischten Gefühlen möchten wir euch heute sagen, dass für uns, fünf Menschen in ihren besten Jahren, unser Herzensprojekt Marie&Henry an dieser Stelle leider zu Ende geht.

Wir haben Geschichten erzählt, die uns bewegt und inspiriert haben und stolz mit angesehen, wie unsere Leser mit uns gewachsen sind – leider nicht in dem Maße, dass sich das Ganze langfristig trägt.

Obwohl wir die Plattform einstellen, bleibt unsere Liebe zur Gestaltung inspirierender Inhalte ungebrochen und wenn eine*r von euch eine Idee hat, wie die Reise mit Marie&Henry doch noch weitergehen könnte, oder etwas ganz Neues, her damit hallo@marie-henry.de

Abschließend ein herzliches DANKE an unsere Leser, Autoren und alle, die Teil dieser wundervollen Reise waren. 

Bis bald,

Chris, Isa, Andrea, Judith und Corie

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