7 selbsterprobte Tipps, mit einem schweren Verlust umzugehen

Trauer so, wie du es willst!
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Bildquelle: Shutterstock, Inside Creative House

Kann man eigentlich „richtig“ trauern? Ich denke nicht. Trauer ist etwas Individuelles, Persönliches, dafür gibt es keine allgemeingültige Medizin. Als ich vor einigen Jahren mit meiner Oma eine sehr wichtige Bezugsperson verloren habe, hatte ich mit Trauer noch keinerlei Erfahrung. Diese Dinge haben mir geholfen, mit dem schweren Verlust umzugehen. Auch wenn es sehr persönliche Tipps sind, ist vielleicht etwas dabei, das auch anderen Trauernden helfen kann.

Tipp 1: Trauere so, wie du es willst!

Du hast gerade einen Menschen verloren, der dir wichtig war? Dann geh bitte sofort unter Menschen und lenke dich ab. Oder stopp, bleib lieber zuhause und verkrieche dich in deiner Trauer. So wie jeder Mensch früher oder später mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgehen muss, so haben die meisten auch ihre Tipps auf Lager, wie man damit umgehen soll. Vergiss dabei bitte eines nicht: Jedem hilft in so einer Situation etwas anderes, also finde heraus, was dir hilft, und ignoriere allgemein gültige Ratschläge.

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Tipp 2: Lass die Trauer zu

Zugegeben, das klingt auch wie ein allgemeingültiger Ratschlag, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es nicht hilft, den Verlust zu verdrängen. Der erste Schritt, um mit dem Tod eines geliebten Menschen umgehen zu können, ist, diesen zu akzeptieren. Du bist traurig? Das ist völlig normal und richtig. Lass die Trauer zu und setze dich damit auseinander, was dir persönlich helfen kann, den Verlust zu verarbeiten.

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Tipp 3: Schreibe deine Gedanken auf

Egal, ob man regelmäßig und gerne seine Gedanken zu Papier bringt, um sich zu ordnen, oder es das erste Mal tut – in einer akuten Trauerphase, in der so viele widersprüchliche Gefühle in einem toben, kann es herrlich befreiend sein, sich alles von der Seele zu schreiben. Mir wurde dadurch erst bewusst, was mir helfen wird, mit dem Verlust umzugehen, und was ich besser vermeiden sollte. Apropos vermeiden …

Tipp 4: Lass die Finger von Alkohol und anderen „Betäubungshelfern“

Ich gebe zu: Bei mir war der Wunsch da, einfach mehr zu trinken, um den ersten Schmerz zu betäuben. Um einfach mal kurz alles vergessen zu können. Ich habe mich damals gezwungen, in der gesamten Trauerphase auf Alkohol zu verzichten. Einmal, weil jeder weiß, dass es keine gute Idee ist, Trauer wegzuspülen, und der emotionale Kater nur immer größer wird. Und natürlich auch, weil ich Angst hatte, in eine Art Abhängigkeit zu rutschen. Im Nachhinein kann ich sagen: Das war eine verdammt gute Idee und ich würde es jederzeit wieder so machen.

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Tipp 5: Werde aktiv!

Ab ins Bett, Vorhänge zu und die Decke über den Kopf … Das war damals in meiner Trauer der erste Impuls. Ich denke, wer sich erst einmal ein wenig zurückziehen möchte, sollte das tun. Wie gesagt, jedem tut etwas anderes gut in schweren Situationen. Dennoch hat es mir sehr geholfen, mein Bett zu verlassen und aktiv zu werden. Die Trauerfeier zu planen. Schöne Trauerkarten zu entwerfen. Einfach in Bewegung zu sein, um nicht in eine Schockstarre zu verfallen.

Tipp 6: Sprich mit Gleichgesinnten

Auch hier ist es natürlich individuell verschieden, ob man über Probleme gerne offen spricht oder Dinge mit sich selbst ausmacht. Mir hat es sehr geholfen, mit Menschen zu sprechen, die ebenfalls einen geliebten Menschen verloren haben. In diesen Gesprächen kann offen und ehrlich gesprochen werden, da jeder genau versteht, wie es sich anfühlt, zu trauern. Ich habe aus den Erfahrungen von anderen Trauernden viel mitnehmen können, das mir geholfen hat, durch diese schwere Zeit zu gehen. Alternativ ist es natürlich auch immer eine gute Idee, professionelle Hilfe anzunehmen, wenn man das Gefühl hat, mit der Trauer nicht mehr umgehen zu können.

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Tipp 7: Finde dein eigenes Ritual

Das klingt vielleicht etwas esoterisch, aber ich habe in der ersten Trauerphase ein Ritual entwickelt, das mir die Zeit etwas leichter gemacht hat. Ich habe ein großes Bild meiner Oma aus Jugendjahren auf Leinwand gezogen und es neben meinem Esstisch aufgehängt. Immer, wenn etwas Wichtiges in meinem Leben passiert ist, habe ich es ihr bei einem Abendessen „zu zweit“ erzählt. Das hat mir nicht nur das Gefühl gegeben, dass sie auf irgendeine Weise noch da ist, ich konnte auch oft lachen, wenn mir gemeinsame Erinnerungen durch den Kopf gegangen sind. Für mich war es ein schönes Ritual, das mir die Trauerphase erleichtert hat.
Egal, ob du dich gerade in einer Trauerphase befindest oder jemanden begleitest, der einen Verlust hinnehmen musstest, mach dir immer klar, dass man aktiv etwas tun kann, damit es einem besser geht. Und zwar genau das, was dir ganz individuell in dieser Situation guttut.
Hast du schon mal einen Herzensmenschen verloren? Was hat dir geholfen, die Trauerphase durchzustehen und wieder zurück ins Leben zu finden? Teile deine Tipps und hilf so auch anderen Trauernden!

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2 Antworten

  1. Hallo liebes Team von Marie Henry de. Es kann sein, dass mein Kommentar etwas dumm ist. Aber ich trauere um Tonka, meinen Hund. 13 lange Jahre war er mein fester Begleiter, immer an meiner Seite und da ich Single bin, irgendwie ein bißchen wie mein Partner-Ersatz. Im letzten Jahr wurde bei ihm Krebs diagnostiziert und nun musste ich ihn schweren Herzens einschläfern lassen. Euer Artikel hat mir sehr geholfen. Denn meine Familie hatte mir geraten, alle Fotos von ihm weg zu schliessen, weil ich immer weinen musste, wenn ich sie gesehen habe. Das hab eich auch gemacht. Aber es ging mir dadurch nicht besser Dank euch und der Erlaubnis so zu trauern wie ich es will, habe ich alle Fotos wieder ausgepackt und weine zwar trotzdem noch täglich, aber es wird besser
    . Danke

    1. Liebe Berta, wir danken Dir für Deine offenen Worte und finden Deinen Kommentar keinesfalls dumm, denn Trauer und die Anlässe für Trauer sind absolut individuell. Wir freuen uns, Dir mit unserem Artikel ein kleines bißchen geholfen zu haben und wünschen Dir ganz viel Kraft den Tod von Tonka gut zu verarbeiten. Herzlichst, Marie & Henry

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