Es ist Samstag und bei mir steht Sport auf dem Plan. Mein Arzt rät es mir, der Blick in den Spiegel auch. Gleich morgens wollte ich mit meinem häuslichen Fitnessprogramm loslegen. Die Matte liegt ausgerollt auf dem Boden, mein Spickzettel mit den Übungen auch, mein innerer Schweinehund jedoch zentnerschwer auf dem Sofa. Es ist 16:30.
Los jetzt! Die erste Übung geht noch, bei der zweiten fängt das Knie an zu schmerzen und dann startet in der Nachbarwohnung dröhnende Technomusik. Wer soll sich bei diesem Geschepper denn bloß konzentrieren?!? Erstmal einen Schluck Wasser.
Früher im Urlaub ging es besser – warum eigentlich?
Eigentlich finde ich Techno gar nicht so schlecht. Vorausgesetzt, ich bin in Südfrankreich auf einem der zahlreichen Dorffeste im Sommer, wo einfach ein Disko-Wagen auf den Marktplatz gestellt wird und die Party beginnt. Zunächst spielt der DJ bekannte französische und internationale Songs und jeder, Alt und Jung, Kinder und Betagte, tanzt dazu auf seine Art und Weise, Standard oder Free Style. Aber ab Mitternacht gibt es Techno für die Party-People und nur die ganz hart gesottenen Alten bleiben. Da hab ich gerne mit meinen – zugegebenermaßen jüngeren – französischen Freunden tanztechnisch weiter mitgehalten. Warum? Weil die Musik mich mitgerissen hat und ich bei der Freude, mich dazu zu bewegen, alles um mich herum vergessen habe. Selbst die drückenden Stilettos.

Was ich in Frankreich am eigenen Leibe erfahren habe, ist mittlerweile durch zahlreiche Studien belegt: Musik macht gute Laune, spornt zum Durchhalten an und hat eine positive Wirkung auf sportliche Leistungen. Sogar der Profi-Sport macht sich dies zunutze. So hören die Spieler unserer Nationalmannschaft ihre Lieblingssongs, bevor das Training beginnt, und vor dem entscheidenden Spiel gibt es Beschallung in der Umkleidekabine.
Musik als Fitness-Booster im Alter?
Ist Musik denn auch hilfreich für den Laien-Sport? Gibt es extra Fitness-Musik und wenn ja: wirkt sie auch? Dr. Yves Cloos schreibt in seinem 2014 erschienenen Buch „Funktionale Musik im Sport bei älteren Menschen“, Musik sei nicht gleich Musik. Eine positive Wirkung ist nur dann zu erreichen, wenn mit der Musik ein positiver emotionaler Zustand erreicht wird. Das heißt im Umkehrschluß, wenn die Musik beim Hörer keine Emotion auslöst, erfolgt auch keine besondere körperliche Reaktion und der Trainingseffekt ist bescheiden. Wenn jedoch die richtige Musik gefunden ist, kann man höhere Leistungen bringen, ohne das Gefühl zu haben, mehr zu tun.
Dies beobachtet man übrigens auch bei musikhörenden Joggern: Sie laufen rhythmischer und entspannter und ihre Atmung ist regelmäßiger, so dass der Körper besser mit Sauerstoff versorgt wird.
Musik, die emotional positiv besetzt ist, fördert zudem die Ausschüttung von Endorphinen, so dass die körperliche Belastung nicht als solche empfunden wird, zumal auch die schwere Atmung als Anzeichen von Anstrengung akustisch nicht mehr so deutlich wahrgenommen wird.
Wie finde ich die Musik, die mich mitreißt?
Letztendlich muss jeder selbst ausprobieren, welche Stücke ihn oder sie in Wallung versetzen und körperliche Reaktionen hervorrufen. Meine Techno-Vorliebe wird wahrscheinlich nicht jede/r teilen. Manche bevorzugen Motown-Disco-Classics, andere deutschen Schlager, wieder andere die Hits von heute.
Mein Tipp: Entdecke Altes und Neues in einer passenden Playlist!
Eine Playlist (von englisch playlist) ist eine Wiedergabeliste von Audio- bzw. Videodateien in einer festgelegten Abspielreihenfolge.
Ja, wie wäre das? Sich einfach mal voller Freude durch seine Lieblingsmusik zu hören? Sich an Altes erinnern und Neues entdecken? Und zu erkennen: Der inneren Begeisterung für ein gutes Musikstück ist das Alter völlig egal – und wenn heute auch das Knie ein bisschen mehr zwickt als früher, dann tanzt der Rest des Körpers eben den Ausgleich.
Ich jedenfalls habe ein Set der DJ-Legende Carl Cox auf den Ohren, meinen Übungs-Spickzettel liegen lassen und tanze stattdessen durch die Wohnung. Freestyle-Fitness mit Wohlfühlgarantie und Techno. Grüße an den Nachbarn.
Und wann startest Du Deine persönliche Fitness-Einheit?

How to – wo und wie finde ich meine Lieblings-Playlists?
Ob Apple, Amazon Music, Deezer, Spotify, Soundcloud … Hunderte von Plattformen bieten die Möglichkeit, eigene Playlists zu erstellen.
Ich möchte Dir jedoch im Folgenden zwei Tipps geben, wie Du einfach und kostenlos bereits existierende Playlists genießen kannst:
Youtube:
Auf der Video-Plattform YouTube findest Du unzählige Playlisten zu allen Genres, Tempi und Stimmungslagen.
So geht’s:
- Rufe auf Deinem Handy oder Computer die Website www.youtube.com auf
- Suche in der Suchmaske die von Dir gewünschte Musikrichtung und dazu das Keyword „Playlist“
Beispiele: „Motown Playlist“ oder „Schlager Playlist“ - Die Suchergebnisse listen entsprechende Playlists, in dem Video-Vorschaubild ist eine kleine Anzeige, welche zeitliche Länge die gesamte Playlist hat, z. B. anderthalb Stunden
- Klicke drauf – und schon wird die Playlist abgespielt. Das dazu gezeigte Video – oftmals ein statisches Cover – kannst Du getrost links liegen lassen, denn in diesem Fall nutzen wir YouTube einfach nur als Audioquelle
Suchtipps:
- Du kannst Deine Suche verfeinern und Musik aus einer bestimmten Zeitspanne suchen, z. B. „Techno 90iger Playlist“
- Anstatt nach Musikrichtungen kannst Du auch nach Künstlern suchen, z. B. „Billie Eilish Playlist“
- Und natürlich kannst Du auch nach Stimmungen suchen, z. B. „Fitness Workout Playlist“ oder „Entspannungs Playlist“
Spotify:
Zwei Klicks mehr als auf YouTube braucht es bei Spotify. Bei dem Audio-Anbieter musst Du nämlich:
- erst einmal die App runterladen (Handy) oder das Programm installieren (Computer).
Tipp: Gib in die Google Suche ein „Wie installiere ich Spotify auf dem Handy / auf dem PC“ und folge der Anleitung. - ein Benutzerkonto anlegen. Die installierte App / das Programm sollte Dich durch die entsprechenden Schritte führen.
Tipp: Das kostenlose Benutzerkonto reicht völlig aus, um sich durch Spotifys unendliche Anzahl von Playlisten zu hören, einziger Nachteil: Ab und zu wird der Hörspass durch Werbung unterbrochen. Dies unterbindet man, indem man auf die kostenpflichtige Version wechselt – was für den Anfang nicht nötig ist.
Die Suchfunktion in der dafür vorgesehenen Maske läuft ganz genau so wie bei Youtube, die Vorteile von Spotify sind:
- der Audiodienst hat im Vergleich zu YouTube oftmals eine bessere Audioqualität, außerdem eine viel größere Auswahl an Playlists
- die Bedienung auf dem Handy ist wesentlich komfortabler
- zudem bietet der Dienst die Funktion, Playlists (und auch einzelne Songs) mit einem Herzchen zu versehen, sie sich also zu „merken“, so dass Du Deine Favoriten immer leicht wiederfindest.
Welche Musik hörst Du am Liebsten – Pop, Klassik, Rock, Hip Hop?
11 Antworten
Carl Cox! Geil!!!
Kennt ihr Reggaeton?
Tanzen ist die beste Medizin, ich liebe allerdings Partnertanz. So ein flotter Disco Fox – JAU!
Beste ist Tanz und Mitsingen, trainiert gleich Cardio. Ich benutze YouTube Videos. Ist kostenlos
Meine Frau macht Aerobic zu fürchterlicher Musik!!!!
Wer meint zu klassischer Musik kann MANN nicht tanzen, der sollte mich mal sehen ZWINKER LACH 🙂
Schlager!
Seitdem es Spotify gibt, nutze ich nichts anderes und habe meine sämtlichen CDs und LPs entsorgt, sind nur Staubfresser und verschwenden Platz. Auf Spotify finde ich super Playlists und jeden Freitag gibt es tolle Neuerscheinungen.
Schlager liebe ich auch allerdings die ganz alten Sachen, mit diesem neuen Zeug kann ich nichts anfangen. Ausser Giovanni
Man kann die Listen übrigens wunderbar mit Freunden teilen. Mein Freund lebt in Australien und ich höre sehr gern seine Liste mit. Man kann auch Leuten, die man gut findet einfach folgen und dann mitbekommen, was die so hören. Über diesen Weg hab eich bereits viele neue Sachen entdeckt
GUT!