Einleitung
Gerade in der zweiten Lebenshälfte ist es nicht immer einfach, neue Leute kennenzulernen und Freunde zu finden. Und dabei sind es Freunde, die das Leben viel schöner machen. Sei es, weil man sich mit ihnen über alles austauschen kann, was so los ist – oder wegen gemeinsamer Unternehmungen und Highlights. Unmöglich ist es aber auf keinen Fall.
Hier kommen unsere Tipps, wie Du ab 60 neue Freunde findest, mit denen Du Dein Leben gestalten und feiern kannst.
Warum Freunde finden ab 60?
Warum solltest Du überhaupt neue Freunde finden wollen? Na – ganz einfach. Freunde sind ein Stückchen Glück in unserem Leben. Man teilt Freud und Leid, gibt sich gegenseitig eine Schulter zum Anlehnen oder Ausweinen, lacht zusammen und erlebt einfach mehr. Freunde geben uns Ideen für Unternehmungen, auf die wir selbst nicht gekommen wären, teilen mit uns ihre Perspektive aufs Leben und können in schwierigen Situationen Halt bieten. Wem sonst würdest Du einen Schlüssel für Notfälle geben, wenn nicht Deinen Freunden? Wen kannst Du nachts anrufen, wenn Du dringenden Redebedarf hast?
Wenn Du auf diese Fragen keine Antwort hast, wird es Zeit, Deinen sozialen Kreis zu erweitern – und neue Leute kennenzulernen. Du wirst sehen, dass es sich lohnt, Dein Leben bereichert und frischen Wind in angestaubte Abläufe bringt.
Wichtig ist, dass Du Dich für niemanden verbiegst, sondern auf Dein Gefühl hörst. Fühlst Du Dich in der Gegenwart eines Menschen wohl? Dann steht einer Freundschaft eigentlich nichts im Wege. Wenn Du das Gefühl hast, dass Dich ein Gespräch mehr Energie kostet, als es Dir gibt, ist der Gesprächspartner wahrscheinlich nicht Dein neuer bester Freund.

Wo Freunde finden ab 60?
Jetzt stellt sich natürlich direkt die Frage, wie und wo Du neue und enge Kontakte knüpfen kannst. Wir haben ein paar Möglichkeiten gesammelt, wie Du neue Bekanntschaften machen und Freunde finden kannst.
- Socializing-Apps: Gerade in der Anonymität von Großstädten ist es schwierig, mit Menschen in Kontakt zu kommen, mit denen man nicht über Nachbarschaft, Beruf oder Familie verbunden ist. Abhilfe schaffen Socializing-Apps wie zum Beispiel Meetup. In dieser App kann jeder eine Veranstaltung planen und dazu einladen. Das muss gar nichts Großes sein, sondern kann auch einfach ein Picknick im Park oder ein Barabend werden. Du kannst auch einfach an Events teilnehmen, die Dich interessieren. Viele Veranstaltungen sind sogar komplett kostenlos.
- Nebenjob oder Ehrenamt: Auch am Arbeitsplatz oder bei einer ehrenamtlichen Tätigkeit können Freundschaften entstehen. Das Wichtigste ist, Gemeinsamkeiten jenseits der Arbeit zu finden und eben auch mal privat Kontakt zu haben.
- Andere Freunde: Über andere Freunde Freunde finden? Kein Ding der Unmöglichkeit. Schmeiß Dich in die Spieleabende, Geburtstagsfeiern und sonstigen Anlässe, bei denen viele Menschen zusammenkommen, und lass Dich von den Gastgebern anderen Personen vorstellen.
- Buchclub: Bücherwurm? Wie wäre es mit einem Buchclub? Hier lernst Du nicht nur neue Bücher, Autoren und Geschichten kennen, sondern eben auch neue Bücherliebhaber, die mit Dir auf jeden Fall eine Leidenschaft teilen. Und das ist als Basis für eine Freundschaft ja schon mal ziemlich gut, oder?
- Gymnastikgruppe: Fit bleiben und Freunde finden – das lässt sich sogar in einem Termin vereinen. Warum nicht erst ein paar Sportübungen und hinterher noch ins Gespräch kommen? Im Optimalfall findet die Gymnastikgruppe regelmäßig statt, sodass Du die gleichen Leute öfter siehst. So ist es einfacher, eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen.
- Spielkreise: Vielerorts finden sich Spiel- und Gesprächsgruppen für Menschen ab 60. Hier wird in lockerer Runde Mau-Mau gezockt, Backgammon gespielt und gequatscht. Und wer weiß? Vielleicht stimmt ja irgendwo die Chemie für eine gute Freundschaft. Spielkreise bzw. Gesprächsgruppen findest Du nicht nur per Googlesuche, sondern auch über Aushänge in Supermärkten, Kirchengemeinden, Krankenhäusern, Vereinsheimen und Volkshochschulen.
- Reisegruppen: Falls Du reiselustig bist und auch nicht vorhast, das Reisen in nächster Zeit aufzugeben, dann könnte eine Reisegruppe für Ü50er das Richtige für Dich sein. Du sparst Dir nicht nur einiges an Organisationsstress, sondern kommst auch in Kontakt mit vielen anderen Reisebegeisternden auf, die – genau wie Du – ein Stück dieser Welt kennenlernen und erkunden wollen.
Reisen verbindet, weil man so viele wertvolle Momente zusammen erlebt und teilt – und das ist ein wichtiger Grundstein für eine Freundschaft.

Freundschaften pflegen und stärken
Ein Kontakt ist schon mal ein guter Anfang. Aber Freundschaften entstehen nicht von alleine. Am Anfang steht natürlich, dass man sich besser kennenlernt und herausfindet, wie der andere so tickt. Gehe positiv auf die andere Person zu, hör zu und frage nach. Warte außerdem nicht immer darauf, dass die andere Person sich meldet – vielleicht wartet die andere Person nämlich auch nur darauf, dass Du Dich meldest, und dann schläft Euer Kontakt ein, bevor er überhaupt begonnen hat.
Die neue Freundschaft zu pflegen, ist super wichtig. Wie? Das ist Dir überlassen. Es gibt quasi unendlich viele Möglichkeiten, eine neue Freundschaft zu stärken. Telefonieren, Whatsappen, Mails oder Briefe schreiben sind nur ein paar davon. Wie wäre es mit einem gemeinsamen Konzertbesuch, Kinoabend oder ihr testet zusammen ein Restaurant? Es gibt so viel zu erleben, was mit einem guten Freund an Deiner Seite noch viel mehr Spaß macht.
Nimm Dir genug Zeit für die neue Freundschaft und sorgt dafür, dass Ihr Euch auf dem Laufenden haltet. Je größer nämlich der Abstand wird, umso schwerer fällt es, den anderen umfassend upzudaten, und nicht selten drückt man sich dann vor einem Treffen, bei dem das Aufholen sich wie eine Pflicht anfühlt.
Ein letzter Tipp noch: Drücke ab und an ein Auge zu. Auch Deine neuen Freunde sind Menschen mit Fehlern, Schwächen und Macken. Versuche lieber zu verstehen, woher manche Macken kommen, und akzeptiere sie.

Fazit
Freunde zu finden, ist kein Hexenwerk. Es erfordert vielleicht ein bisschen Mühe – schließlich muss man dafür aktiv werden und auch mal seine Komfortzone verlassen. Aber es lohnt sich. Und wie sagte Ralph Waldo Emerson: Es gibt nur einen Weg, Freunde zu gewinnen: selbst einer zu sein. Damit kannst Du noch heute anfangen – oder umso überzeugter weitermachen.
Wie sind Deine letzten Freundschaften entstanden? Erzähle uns in den Kommentaren Deine schönste Freundschaftsgeschichte.
5 Antworten
Also ganz ehrlich: wer mit 60 keine Freunde hat, wird sie auch nicht mehr finden.
Meine persönliche Erfahrung oder auch Perspektive ist, dass genau um die 60 rum die meisten Menschen sich komplett in ihrer Partnerschaft eingeigelt haben. Sie treten nur als Paar auf. Mit 70 oder älter ist das wieder anders, da ist der eine oder andere Partner dann schon mal verstorben oder krank – aber die 60iger Truppe gibt es fast immer nur im Doppelpack. Und da habe ich keine Lust drauf!!!
Ich finde eure Schrift zu klein ich kann sie schlecht lesen
Wichtigster Satz dieses Beitrags: aktiv werden und seine Komfortzone verlassen. Schaffe ich nicht. Bin ich zu faul. Ist in meinen Augen auch widersprüchlich. Warum soll es unkomfortabel sein Freund zu finden?
Toller Artikel, dämliche Kommentare!